SOLI-KREIS


Die grosse Katastrophe: Das Jahrtausendbeben


Am 6. Februar 2023 ereignete sich in der Türkei und in Syrien ein schweres Erdbeben. In der Türkei sind 11 Provinzen von diesem Erdbeben direkt betroffen. Offiziellen Angaben zufolge wurden über 50’000 Todesopfer registriert. Die tatsächliche Zahl ist vermutlich noch viel höher. Ganze Städte sind verschwunden, Familien und ganze Gemeinschaften wurden auseinandergerissen, unzählige Tiere starben, die ökonomischen Folgen werden auf über 100 Mrd. US-Dollar geschätzt und ohnehin fragile Ökosysteme werden weiter in Mitleidenschaft gezogen. Es wird wohl lange Jahre dauern die materiellen und moralischen Folgeschäden des Bebens auszugleichen.

Das unglaubliche Ausmass der Folgen des Bebens ist auf planlose Urbanisierung, einen dysfunktionalen Katastrophenschutz und nicht zuletzt auf die marode institutionelle Infrastruktur des türkischen Staates zurückzuführen.

Ohne die Vielzahl von feministischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen und auch sozialistischen Parteien, die in kürzester Zeit aktiv wurden eine unglaubliche Solidarität und Organisationskapazität an den Tag legten, hätte es vermutlich sehr viel mehr Opfer gegeben. Sie verbanden das Erdbebengebiet mit den sich solidarisierenden Massen und gewährleisteten die Mobilisierung und Verteilung von überlebensnotwendigen Hilfsgütern und beteiligten sich auch direkt an der Suche nach Überlebenden.

Auch die internationale Solidarität war riesig, aus der ganzen Welt kamen Solidaritätsaufrufe, Hilfstransporter wurden in das Erdbebengebiet geschickt. Und wieder einmal haben wir gesehen, dass Solidarität keine Grenzen kennt.

«Soli-Kreis»: Solidarität kennt keine Grenzen!

Vor diesem Hintergrund wurde der «Soli-Kreis» von solidarischen SchweizerInnen und Menschen aus der Türkei in die Welt gerufen und versteht sich als Teil dieses Netzwerks von internationaler Solidarität. Er verbindet solidarische Menschen in der Schweiz mit Betroffenen in den Erdbebengebieten in der Türkei. Angesichts der Tiefe und Breite der Schäden und Folgen erkennt der «Soli-Kreis» die Notwendigkeit eines langjährigen Horizonts und setzt sich zum Ziel einen Kanal der nachhaltigen Solidarität aufzubauen, der in der Lage ist, sich der Komplexität eines Erholungs- und Genesungsprozesses anzupassen und auf dessen Bedürfnisse reagieren zu können.

Was wurde bisher unternommen?

In einem ersten Schritt wurden erfolgreich viele tausende Franken Spendengelder mobilisiert um unmittelbare materielle Bedürfnisse zu decken. Anschliessend wurden verschiedene Soli-Veranstaltungen organisiert, auf denen weiter Spenden gesammelt, vor allem aber über die Situation vor Ort informiert wurde. Mit dieser Solidaritätspraxis entwickelte sich schliesslich der «Soli-Kreis». Nun gilt es mit gezielten Projekten und entschlossener Solidaritätsarbeit am Ball zu bleiben und das Leben in den Erdbebengebieten von neuem aufbauen zu helfen.

Prioritäten und Projekte

1) Wir legen grossen Wert auf die Unterstützung von AktivistInnen, die geschützte Räume für Kinder aufbauen und sie vor weitverbreiteter Gewalt und Missbrauch bewahren. Gleichzeitig müssen Kinder betreut werden und wieder zurück ins Leben finden, was über eine Vielzahl von Aktivitäten wie Spielen, verschiedenen Workshops und Filmvorführungen und dergleichen mehr versucht wird. Dabei wird auch professionelle kinderpsychologische Unterstützung mobilisiert.

2) In Erdbebengebieten ist die Situation für Frauen und LGBTI+-Personen sowie für Kinder unsicher, sie sind Gefahren ausgesetzt und die Geschlechterrollen werden verstärkt. Deshalb brauchen Frauen und LGBTI+-Personen sichere Räume und Solidaritätsbereiche, in denen sie gemeinsam produzieren und sich selbst versorgen können. Wir sind solidarisch mit Institutionen, die diese Bedürfnisse unterstützen.

3) Tiere waren die unsichtbarsten Opfer dieses Erdbebens. Ihre Rechte wurden in diesem Kontext nicht thematisiert, weshalb wir nun mit Organisationen zusammenarbeiten, die versuchen, Schutzräume und Rehabilitationszentren für Tiere in den Erdbebengebieten aufzubauen.

Als Soli-Kreis wollen wir unsere Solidarität mit allen Menschen, insbesondere mit Frauen, Kindern und Tieren, die von dieser grossen Katastrophe am meisten betroffen sind, verstärken und etwas für den Wiederaufbau der zerstörten Städte tun.

Mach mit!

Wenn du dich einbringen willst, dann setze dich mit uns in Verbindung!

- Du kannst dich mit deiner Soli-Arbeit einem der angesprochenen Schwerpunkte widmen!

- Du kannst uns helfen, uns mit Schweizer Stiftungen und Organisationen zu vernetzen und weiterhin notwendige finanzielle Mittel für die Unterstützung von Projekten in der Erdbebenregion zu mobilisieren!

- Du kannst dich einer Reise ins Erdbebengebiet in der Türkei anschliessen, um die AktivistInnen und Projekte zu besuchen! Jede moralische Unterstützung ist von unsagbarem Wert!

- Du kannst uns helfen an Ständen, Soli-Aktionen und -essen über die Entwicklungen zu informieren!

- Du kannst uns auch finanziell unterstützen, nichts ist umsonst, wie jede/r weiss. Du kannst etwas auf unser Spendenkonto überweisen!